Anmerkungen zu weiteren Themen

In den Medien und im Kontakt mit Ärzten gibt es immer wieder Behauptungen und Erlebnisse, die sich mit den Erfahrungen meiner Person und auch unbeteiligten Dritten nicht decken oder meinen Widerspruch hervorrufen. Vielleicht geht es Ihnen ja auch so und Sie finden hier Überlegungen, die auch aus Ihrer Sicht nachvollziehbar sind. Vielleicht schreiben Sie mir dazu mal eine    Mail .


       Starkes Karpaltunnelsyndrom


       Sänger sollen hinter die Augen atmen!


       Eingeschlafene Hände – was tun?


       Hammerzehe und Ballen – wirklich nur durch falsches Schuhwerk?





Starkes Karpaltunnelsyndrom

Im Jahr 2010 hatte ich Hinweise gegeben, wie man eine Operation des Karpaltunnelsyndroms möglicherweise zeitlich nach hinten verschieben kann. Ja, das war mir gelungen, bis die Probleme von Muskeln und Faszien im rechten Stützsystem auftraten und ich wieder Gehhilfen benutzen musste. Das Gefühl in der rechten Hand verschlechterte sich gravierend, so dass ich dann doch mal einen Neurologen aufsuchte. Die Messungen des Neurologen haben ergeben, dass sich der Karpaltunnel in den letzten Jahren so sehr verengt hat, dass eine Operation unausweichlich wurde. Vor der Entscheidung Op ja oder nein wurde versucht, den Verschlechterungsprozess mittels einer Handschiene zu stoppen. Diese soll man möglichst viele Stunden täglich benutzen, auf jeden Fall nachts.

Beim ersten Kontrolltermin fragte mich der Arzt, ob ich diese Schiene nachts auch getragen hätte, weil erfahrungsgemäß viele das nicht tun. Die Frage war berechtigt – ich hatte sie auch mehrere Male genervt abgelegt, bis ich die Ursachen für das unangenehme Gefühl fand und diese beseitigte.

Haben Sie auch ein Problem mit einer Handschiene? Vielleicht kann ich Ihnen helfen – schicken Sie mir einfach   eine Mail.

[Anm04] © by Henriette van der Wall, 23. November 2018, Alle Rechte vorbehalten





Sänger sollen hinter die Augen atmen! Und dann?

Die Sendung „Kaminer Inside“ auf 3Sat vom Sonnabend, dem 20. Oktober 2018, führte die Fernsehzuschauer*innen in die Dresdner Semperoper. Diese wurde bekannt durch solch großartige Sängerinnen und Sänger wie Erna Berger, Christel Goltz, Richard Tauber oder Mathieu Ahlersmeyer, deren perfekte Atemtechik man bewundern konnte.

Heute nun ist das ganz anders! Um gut singen zu können, muss man hinter die Augen atmen. Das wurde einem jungen Sänger von einem angeblich „international bekannten “ Gesangscoach gesagt. Ober es geschafft hat ohne Kopfschmerzen?

Auch Dietrich Fischer–Dieskau oder Walter Ludwig würden sich im Grabe umdrehen, Christa Ludwig sollte man das bitte auch nicht mitteilen – mit 90 Jahren erträgt man einen solchen Blödsinn möglicherweise nicht mehr unbeschadet.

Das richtige und anscheinend mühelose Singen erfordert einen trainierten Umgang mit der Luft. Viel Luft! Deshalb gehört es zu den ersten Übungen für Sänger*innen, mit der Luft beziehungsweise dem Atem geschickt umzugehen. Also lernen sie das richtige Ein– und Ausatmen als erstes. Dazu machen sie ihren gesamten Oberkörper und Bauchraum locker und atmen die Luft in den Bauchraum oberhalb des Zwerchfells. Das ist ein Muskel, der nun systematisch trainiert wird, die Luft wieder nach außen zu drücken. Mal langsam, mal schnell, mal fließend, mal abgehackt, je nachdem, wie die Gesangspassage das erfordert. Das heißt, durch Anspannen des Zwerchfells steuert man den Atemstrom. Man nennt das auch Zwerchfellatmung. Je besser man das kann, umso geschmeidiger und zuverlässiger wird die Stimme, umso mehr schont man die Stimmbänder.

Woher ich das weiß? Von Personen meines Umfeldes, die eine Stimmbildung im Rahmen ihrer Gesangsausbildung genießen konnten und teilweise auch als Sänger*innen tätig sind.

[Anm03] © by Henriette van der Wall, 22. Oktober 2010, Alle Rechte vorbehalten





Eingeschlafene Hände – was tun?

Wenn einen die Beine nicht mehr tragen, weil die Muskeln so schwach geworden sind, wird einem eine Gehhilfe verschrieben. Nun, fehlt nur ein wenig Kraft und dauert das Aufpäppeln der Muskulatur nicht so lang, dann gibt es kaum ungünstige Auswirkungen auf Arme und Hände. Muss man sich jedoch schwer abstützen, kommt man auch in der eigenen Wohnung nicht mehr ohne Gehhilfe aus, fragt einen irgendwann der Arzt, ob nachts oder auch vielleicht sogar am Tag die Hände einschlafen. Verschlechtert sich der Tastsinn spürbar, vermindert sich die Kraft in dieser Hand ebenfalls, dann hat man ein ausgewachsenes Karpaltunnelsyndrom. Die zielgerichteten Fragen kämen nicht, gäbe es diese Erfahrungen nicht. Doch leider treten derartige Beschwerden bei vielen auf. Auch das Schriftbild verschlechtert sich, doch das wird nicht thematisiert.

Selbstverständlich versucht man zuerst, diese Beschwerden mit konservativen Methoden zu vermindern. Verbreitet ist Strombehandlung. Dafür taucht man die Hände und Unterarme in ein Wasserbad, durch das Strom geleitet wird. Nun mag das ja bei manchen helfen, von Dauer kann der Erfolg bei denjenigen, die weiterhin auf die Gehhilfe angewiesen sind, nicht sein. Deshalb kommt auch eine Operation nicht in Frage. Was also tun?

Es gibt Möglichkeiten, diese Beschwerden auf einem Niveau zu halten, das man ertragen kann. Bewegt man die Finger mehrere Male am Tag für einige Minuten so, als wollte man Fingerübungen auf dem Klavier ausführen, so spürt man mit der Zeit ein wenig Linderung. Eine andere Methode ist Ultraschall für den gesamten Unterarm. Das wird nur leider häufig dafür nicht verschrieben. Wem anderes nicht geholfen hat, sollte diese Varianten auf jeden Fall mal ausprobieren und sich die Entscheidung hinsichtlich einer Operation noch aufheben.

[Anm02] (ehemals E17) © by Henriette van der Wall, 30. September 2010, Alle Rechte vorbehalten





Hammerzehe und Ballen – wirklich nur durch falsches Schuhwerk?

Immer wieder stößt man auf die Auffassung, dass Hammerzehe und Ballen durch zu enges Schuhwerk hervorgerufen werden. Falsche Schuhe mögen eine Ursache sein, sind aber nicht die einzige. Über eine andere und vermutlich ebenso gravierende Ursache habe ich noch niemals etwas gelesen oder gehört – die zu geringe Mitwirkung der Fußmuskulatur beim Gehen und Stehen. Viele Menschen bewegen die Zehen dabei überhaupt nicht. Dadurch erschlaffen Muskeln und Bänder der Füße. Bei ihnen sind natürliche Bewegungsmuster verloren gegangen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, wie Krankheiten und Lähmungen.

Unsere Vorfahren waren auf die Zehen bei verschiedensten Bewegungen im Gelände angewiesen, durch zivilisatorische Einflüsse verschwand die Notwendigkeit dafür immer mehr.

Es reicht also nicht aus, sich solche Schuhe zu kaufen, in denen die Füße genügend Platz haben. Auch das viel beschworene Barfußgehen bringt nur dann etwas, wenn klar ist:

Die Zehen müssen beim Gehen auf den Boden gedrückt werden, um die gesamte Fußmuskulatur bei jedem Schritt zu trainieren. Das gilt übrigens auch für das Fahrradfahren.

Was soll man tun?

Ganz einfach: Man sollte sich möglichst frühzeitig daran gewöhnen, die Schuhe beim Gehen mit den Zehen festzuhalten. Das macht man unbewusst, wenn man solche Sandalen trägt, deren Riemchen so weit vorn angebracht sind, dass man die Schuhe ohne festzuhalten verlieren würde. Auch die einfachen Sandalen, deren zwei winkelförmig angebrachte Riemchen vorn zwischen erster und zweiter Zehe mit der Sohle verbunden sind, eignen sich sehr gut für dieses Training. Wer sich nicht vorstellen kann, dass das stimmt, der sollte während der Sommermonate anderen Leuten mal genauer auf die Füße schauen. Es ist schon sehr interessant – viele Menschen drücken die Zehen auch beim Stehen ganz unbewusst immer wieder fest auf den Boden, andere überhaupt nicht. Um zu prüfen, ob dieses Runterdrücken tatsächlich die gewünschte Langzeitwirkung zur Vorbeugung von Hammerzehe und Ballen hat, muss man einfach mal genauer auf die Füße von älteren Menschen achten. Dabei fand ich meine Überlegung bestätigt.

Diejenigen, die schon die genannten Probleme mit den Füßen haben, können trotzdem Beschwerden vermindern und möglicherweise auch den dann üblichen Operationen vorbeugen, indem sie täglich verschiedenste Gelegenheiten nutzen, die Zehen mehrere Male hintereinander einzukrallen und wieder zu lockern. Wenn man es pro Tag auf 100 mal bei jeder Seite schafft, dann ist das schon ganz günstig. Am günstigsten wäre allerdings, wenn man es schaffen würde, bei jedem Schritt die Zehen zum Boden zu drücken. Doch die Installation dieses Bewegungsmusters dauert sehr lange, da das Gehirn dafür eine sehr große Impulsmenge benötigt.

Man kann natürlich auch gesonderte Übungen machen, wie Stofffetzen, Papierschnipsel oder Bleistifte mit den Zehen aufheben. Das erfordert aber immer gesonderte Vorbereitungen, weshalb ich davon nicht so sehr viel halte. Ich habe bessere Erfahrungen mit solchen Übungen gemacht, die dem normalen Bewegungsverhalten entsprechen und keiner gesonderten Vorbereitung bedürfen. Das lässt sich dann nämlich am besten in den Alltag integrieren. Und während Wartezeiten in Ämtern, bei Ärzten und ähnlichem, in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei anderen Gelegenheiten kann man das Runterdrücken der Zehen auf den Boden ganz nebenbei immer wieder mal machen.

[Anm01] (ehemals E14) © by Henriette van der Wall, 02. September 2009, Alle Rechte vorbehalten




Wenn Sie mit mir zu diesen oder ähnlichen Problemen Kontakt aufnehmen möchten,
dann können Sie mir unter    h-vdw@gmx.net   eine eMail schicken.


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Letzte Änderung: 23.11.18